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MobiData BW Datenspaziergang Stuttgart 2025

Mit Daten klimafreundliche Mobilität voranbringen

Herzlich willkommen zum Datenspaziergang anlässlich des Kongress Klimaschutz im Verkehr am 10.07.2025.


Was ist eigentlich ein Datenspaziergang?

Bei dieser Art des Spazierens begibt man sich im öffentlichen Raum - auf Plätzen und Straßen oder an ÖPNV-Haltestellen - auf eine Entdeckungstour zu sogenannten Mobilitätsdaten. Es werden verschiedenen Standorte abgelaufen, an denen über digitale Sensoren und Zähler sowie zu verschiedenen Mobilitätsangeboten digitale Daten erhoben werden. Neben der Frage, wie Mobilitätsdaten entstehen, geht es vor allem auch um die Frage, wie offene Mobilitätsdaten nachhaltige und klimafreundliche Mobilität unterstützen können und über mehr multimodale Mobilität zur Erreichung der Verkehrswendeziele beigetragen werden kann.

 

Hier geht es zur Vollbildansicht der Karte.


 

Station 1: E-Ladeinfrastrukturdaten (Hospitalstraße 21b)

Viele Daten, beispielsweise von der Belegung von Ladesäulen, kommen von den Betreibern der jeweiligen Infrastruktur. Dennoch ist es relevant, auch diese Daten über Plattformen wie MobiData BW. Statische Daten zu Ladesäulen bezieht MobiData BW vom nationalen Ladesäulen-Register der Bundesnetzagentur. Dynamische Daten mit Informationen zur Verfügbarkeit in Echtzeit stellt der jeweilige Betreiber bereit. Die Stadtwerke Stuttgart waren der erste Energieversorger, dessen Daten MobiData BW in den Datensatz integrieren konnte.


Über den landesweit gebündelten Datensatz E - Ladesäulen werden so sowohl Daten zu Standorten und Eigenschaften der E-Ladesäulen als auch zu Betriebszustand und Echtzeitverfügbarkeit der Ladepunkte verfügbar gemacht. Über diesen Datensatz können die Standorte und Verfügbarkeiten anbieterunabhängig sichtbar gemacht werden, was letztlich zur Förderung des Autoverkehrs mit E-Antrieb beiträgt.

Datenvisualisierungen der Stadtwerke Stuttgart:

Ladebedarf Tagestouristen Stuttgart 2030

 

Diese Abbildung basiert auf den Ergebnissen der Studie FCDS (Forecast Charging Demand Stuttgart). Sie gibt eine Prognose darüber, wie hoch der Ladebedarf von Tagestouristen im Jahr 2030 voraussichtlich sein wird. Solche Zukunftsprognosen helfen dabei, die Ladeinfrastruktur vorausschauend zu planen und bedarfsgerecht auszubauen.

 

Ladepunkte der Stadtwerke Stuttgart

Diese Abbildung zeigt die öffentlichen Ladepunkte der Stadtwerke Stuttgart. Die Größe und Farbe der dargestellten Punkte geben dabei Auskunft über die durchschnittliche Anzahl der Ladevorgänge pro Tag an den jeweiligen Standorten. So lässt sich auf einen Blick erkennen, welche Ladepunkte besonders stark genutzt werden.

 

Vergleich Lastgang Ladepark mit Boersenstrompreis

 

Die letzte Abbildung veranschaulicht, wie sich der Lastgang – also der zeitliche Verlauf des Stromverbrauchs – an einem Ladepark in Stuttgart im Vergleich zum Börsenstrompreis entwickelt. Dies liefert wertvolle Erkenntnisse für das intelligente Management von Ladeinfrastruktur, insbesondere im Hinblick auf Netzbelastung und Stromkosten.

 

Station 2: E-Scooter Echtzeitdaten (Gymnasiumstraße)

Auch die Daten zur Verfügbarkeit und zu Standorten von E-Scootern werden nicht direkt von der Stadt erhoben, sondern stammen von privaten Anbietern. Dennoch sind sie wichtig für die Analyse urbaner Mobilität und die Planung nachhaltiger Angebote im öffentlichen Raum. Diese Informationen lassen sich auch z.B. in ÖPNV-Auskunfts-Apps intergrieren. So kann etwa die VVS-App zeigen, ob an der Ziel-Haltestelle ein E-Scooter bereitsteht, um die letzten Meter bis nach Hause oder zum Termin zurückzulegen. Die Rolle von Datenplattformen zur Bündelung dieser Informationen und die Nutzung der Daten durch die Stadtverwaltung stehen im Fokus dieser Station.


Über den landesweit gebündelten Datensatz E-Scooter werden anonymisierte Live-Daten zu Standorten, Batteriestand und Verfügbarkeit von E-Scootern verschiedener Anbieter bereitgestellt. Diese Daten erlauben eine anbieterunabhängige Übersicht darüber, wie E-Scooter im städtischen Raum verteilt sind und genutzt werden. Damit und mithilfe von Rückmeldungen aus der Bürgerschaft definiert das Team Mikromobilität der Landeshauptstadt Stuttgart vor allem in der Innenstadt einerseits ein Netz an ausgewiesenen Abstellzonen und andererseits größere Geofencingzonen, in denen die E-Scooter nicht abgestellt werden dürfen. So lässt sich die multimodale und flexible Mobilität fördern und gleichzeitig konfliktarm im Stadtraum integrieren.

Kartenvisualisierung mit E-Scootern, Geofencing-Zonen und Abstellflächenbei MobiData BW:

 

Diese Abbildung zeigt die verfügbaren E-Scooter aller Anbieter in der Stuttgarter Innenstadt im gebündelten Datensatz für E-Scooter auf MobiData BW. Türkis dargestellt sind die Scooter im Free-Floating-Betrieb, gelb die Scooter, die an einer Abstellstation geparkt sind. Diese Zuordnung stammt von den Anbietern und ist nicht immer ganz korrekt. Die Stadt Stuttgart hat in der Innenstadt mittlerweile Parkverbotszonen definiert, wo E-Scooter nicht geparkt werden dürfen (gelbe Flächen). Dazu wurden innerhalb dieser Sperrzonen definierte Parkzonen festgelegt (kleine türkise Flächen). Die Station an der wir in der Gymnasiumstraße stehen ist im Bild unten in der Mitte zu sehen.

 

 

Station 3: Echtzeit-Abfahrtsmonitor (Börsenplatz)

Am diesem Standort geht es um die Elektronische Fahrplanauskunft (EFA). Thematisiert werden insbesondere Fragen zur Herkunft der Daten zu Fahrplänen und Echtzeitverspätungen. Gerade die Echtzeitverspätungsdaten sind wichtig, um multimodales Reisen für die Bürger:innen im Vergleich zum Reisen rein mit dem Auto so zu gestalten, dass Klimaschutzaspekte mit Kostenvorteilen und Bequemlichkeitsaspekten kombiniert werden können.

Hier finden Sie ein vereinfachtes Architekturbild der Fahrplandaten-Verarbeitung der NVBW am Beispiel des VVS.

Der Echtzeit-Abfahrtsmonitor für die Haltestelle Börsenplatz:


Für die Abfragen zu einzelnen Verbindungen wie auch zu Abfahrten an einzelnen Haltepunkten macht die NVBW basierend auf der Datengrundlage der Verkehrsverbünde bzw. Verkehrsunternehmen landesweit im zeitlichen Nahbereich auch Prognose- und Echtzeitinformationen zu einzelnen Fahrten verfügbar.

 

 

Hier geht es zum MobiData BW® Abfahrtsmonitor.

Station 4: Radzählstation (Lautenschlagerstraße)

Dieser Standort gibt einen kleinen Einblick in die Entwicklung von verkehrszählender Sensorik. Darüber hinaus werden hier Fragen zum Zählen von Verkehr adressiert, u.a.: Warum ist es für die Mobilitätswende bedeutsam den (Rad-)Verkehr zu zählen? Wie wird der Verkehr gezählt? Welche anderen Datenquellen gibt es?


Landesweite Daten zum Fahrradverkehr machen die Erreichung der Verkehrswendeziele messbar, erlauben einen optimalen Ausbau der Fahrradinfrastruktur und können politische Debatten versachlichen.

Visualisierung der Zähldaten:

Die Radzähler erfassen den Radverkehr in Zeitintervallen von 15 Minuten für jede Richtung. Daraus lassen sich z.B. über Wochen, Monate oder auch für Wochentage die typischen Verkehrsmengen generieren. Die beiden Darstellungen unten zeigen im Grunde die selben Daten: Die zeitliche Verteilung des Radverkehrs im Juli 2024 an der Radzählstelle in der Lautenschlagerstraße. Die einfach ablesbare Information daraus: Radverkehr ist hier Alltagsverkehr.

 

Station 5: Sharingangebote (Lautenschlager-/Kronenstraße)

Viele Nutzungsdaten rund um Carsharing-Angebote in Städten stammen nicht direkt aus kommunaler Hand, sondern werden von den jeweiligen Mobilitätsanbietern bereitgestellt. Dennoch sind diese Daten essenziell für die Analyse der Verkehrsnachfrage und die Entwicklung nachhaltiger Mobilitätsstrategien. An dieser Station geht es darum, wie Datenplattformen helfen, diese Informationen zu bündeln und sichtbar zu machen.


Über den landesweit gebündelten Datensatz Carsharing werden aktuelle Daten zu verfügbaren Carsharing-Fahrzeugen verschiedener Anbieter bereitgestellt – einschließlich Standort, Fahrzeugtyp und Kraftstoff-/Ladestand. Diese Daten ermöglichen eine anbieterübergreifende Übersicht über die Verfügbarkeit von Carsharing-Fahrzeugen im öffentlichen Raum. Sie tragen dazu bei, die Integration von Carsharing in den Umweltverbund zu verbessern und die Zahl privater Pkw in Städten langfristig zu reduzieren.

Visualisierung der Sharingangebote:

Neuerdings werden Sharingangebot für Autos, E-Scooter und Fahrräder in immer mehr ÖPNV-Apps angezeigt. Die landesweite App der bwegt-Fahrplanauskunft und die neue VVS-App integrieren die Standorte von Sharingangeboten auf ihren Umgebungskarten. So findet sich bei der Ankunft mit Bus oder Bahn direkt ein Sharingfahrzeug, etwa für die letzte Meile zum Ziel.

Standort-Informationen für Carsharing-Station in der bwegt-App

Station 6: Radabstellanlagen (Hauptbahnhof)

Fahrradabstellanlagen stellen einen wichtigen Bestandteil einer integrierten und nachhaltigen urbanen Mobilitätsinfrastruktur dar. Durch sichere, gut erreichbare und nutzungsfreundliche Abstellmöglichkeiten wird der Radverkehr gestärkt und der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel gefördert.


In Stuttgart stehen sowohl frei zugängliche Abstellmöglichkeiten als auch gesicherte, abschließbare Anlagen zur Verfügung. Besonders im Umfeld von ÖPNV-Knotenpunkten ermöglichen sogenannte Bike-and-Ride-Anlagen eine effiziente Verknüpfung von Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr.


Über den landesweit gebündelten Datensatz zu Fahrradabstellanlagen werden Informationen zu öffentlich zugänglichen und gesicherten Abstellmöglichkeiten verschiedener Betreiber bereitgestellt – einschließlich Standort, Kapazität und Zugangsart. Die Daten ermöglichen eine umfassende Übersicht über die Verfügbarkeit von Fahrradabstellanlagen im öffentlichen Raum. Sie leisten einen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs und zur besseren Verknüpfung mit dem öffentlichen Nahverkehr.


Für die Buchung gesicherter Fahrradabstellplätze in Stuttgart steht das zentrale Buchungsportal zur Verfügung Stuttgart Bike and Park Durch die Bereitstellung strukturierter Daten und digitaler Services wird der Zugang zur Radverkehrsinfrastruktur erleichtert und ein wichtiger Beitrag zur Förderung nachhaltiger Mobilität geleistet.

Visualisierungen bei MobiData BW und in der bwegt-App:

Radsammelgaragen und Fahrradboxen mit Onlinebuchungssystem können ihre statischen und dynamischen Daten über eine Schnittstelle des jeweiligen Herstellers bzw. des Betreibers der Buchungsplattform an MobiData BW geliefert werden. Wichtig ist dabei, dass Kommunen, die solche Anlagen anschaffen, eine solche Datenbereitstellung mit dem jeweiligen Anbieter ohne weitere Kosten vereinbart. Dabei ist zu beachten, dass vorhandene Daten aus solchen Systemen spätestens ab Ende 2026 aufgrund europäischer Vorgaben in jedem Fall öffentlich bereitgestellt werden müssen.

Mit der bwegt-App nutzt jetzt erstmals eine ÖPNV-Auskunft diese dynamischen Daten – inklusive eines Deep-Links in das zugehörige Buchungssystem.